40 Jahre GFA e.V. – drei aktuelle und ehemalige Vorsitzende nehmen das Jubiläum zum Anlass für Rückbesinnung, Analyse und Ausblick
Für einen ehrenamtlich geführten Verein sind 40 Jahre eine erstaunlich lange Zeit. Uwe Horstmann, Sie sind Mitglied im gegenwärtigen Vorstand, waren etliche Jahre Vorsitzender und sind das einzige noch verbliebene Gründungsmitglied.
Wie kam es damals zur Gründung Ihres Vereins?
Welche Ideen bewogen die Beteiligten zur Gründung?
Anfang der 80er Jahre gab es in Hannover einen vom späteren Gründungsvorsitzenden Özcan Saglam eingeladenen Gesprächskreis, der sich in unregelmäßigen Abständen mit gesellschaftspolitischen Fragen befasste. Lehrkräfte, Studierende, Gewerkschaftssekretäre und Berufstätige aus unterschiedlichen Branchen kamen da zusammen. In früheren Zeiten hätte man von einem „Salon“ gesprochen. Nach und nach fokussierten die Referate und die Diskussionen sich zunehmend auf Fragen der Arbeitsmigration, ihrer individuellen und gesellschaftlichen Folgen, des Zusammenlebens von Mehrheitsgesellschaft und nationaler Minderheiten. Wie kann Integration oder besser gesagt eine interkulturelle Gesellschaft gelingen?
Bei der Betrachtung der Bildungssituation von Kindern von Arbeitsmigranten war unübersehbar, dass das niedersächsische Schulsystem den herausfordernden Bedarfen dieser Kinder, z.T. ja schon der zweiten Generation, nicht gewachsen war. Die große Zahl derjenigen, die die Schule ohne Abschluss verließen und die beim Übergang zur beruflichen Bildung deutliche Defizite zeigten, war Besorgnis erregend.
Hier wollten wir ansetzen! Wir wollten mit außerschulischen Hilfen ergänzend zu den schulischen Angeboten Kinder und Jugendliche fördern, ihre Chancen auf eine gerechte Teilhabe an den Bildungs- und Berufsmöglichkeiten verbessern. Folgerichtig engagierten sich in der Anfangszeit der GFA die Vereinsmitglieder ehrenamtlich für einzelne Jugendliche. Nach der Vereinsgründung und Bezug eines kleinen Ladenlokals in Linden - Nord und mit der Beschäftigung von hauptamtlich Mitarbeitenden begann dann die Professionalisierung, ohne die wir wohl heute nicht mit Stolz auf 40 Jahre Geschichte zurückblicken könnten.
Seit mehr als dreißig Jahren dem Verein verbunden, davon lange Jahre als Vorsitzende tätig, können Sie, Birgid Schellwald, als ehemalige Lehrerin die pädagogische Arbeit der GFA beschreiben?
Als Lehrerin im Stadtteil Linden-Nord erlebte ich die Aktivitäten der Mitarbeitenden der GFA ganz konkret im Alltag der Schülerinnen und Schüler unseres Schulzentrums. Die Kinder und Jugendlichen gingen zur GFA, weil sie dort individuelle Unterstützungen in der Sprachförderung und bei der Bewältigung des Schulalltags bekamen. Gleichzeitig nahmen sie freizeit-pädagogische Angebote (Sport- und Spielangebote, gemeinsames Kochen und Essen, Erkundung von außerschulischen Lebensräumen im Stadtteil und der Region etc.) wahr und erlebten vieles aus unserer Kultur, was ihnen die Familien aus verschiedenen Gründen nicht bieten konnten. Die Teilhabe an unserer Gesellschaft wurde deutlich erleichtert.
Besonders will ich hier unser jährliches Sommerferienprogramm erwähnen. Das in Zusammenarbeit mit benachbarten Jugendeinrichtungen durchgeführt wurde.
Da unsere Angestellten zum Teil über Jahrzehnte in der GFA beschäftigt waren, konnte in einigen Fällen eine Betreuung vom Kindesalter bis zum erwachsenen Leben erfolgen. Durch diese Kontinuität erfolgte eine vertrauensvolle Bindung nicht nur zu den Kindern und Jugendlichen, sondern auch zu deren Familien im Stadtteil. Die Beratung und Förderung in allen schulischen Belangen hatten einen großen Stellenwert.
Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen erfolgte individuell und in Klein-oder Großgruppen, so dass die Sozialkompetenz und damit auch Toleranz in den internationalen Gruppen gefördert werden konnten. In den pubertären Lebensphasen wurden erfolgreich geschlechtsspezifische Angebote für Mädchen- bzw. Jungengruppen gemacht.
Im Jahr 2000 kam dann noch der Bereich „Jugendsozialarbeit: Ausbildungsfördernde und begleitende Hilfen“ hinzu, da sich in der pädagogischen Arbeit herauskristallisiert hatte, dass der Bedarf an Unterstützung im Bereich Bewerbungsverfahren und Berufsorientierung, stark zugenommen hatte. In diesem Bereich arbeitet die GFA schon lange mit der IGS Badenstedt zusammen. Eine Mitarbeiterin bietet dort auch vor Ort Beratung und Berufsorientierung für SchülerInnen an. In diesem Zusammenhang sei auch das ALi-Projekt erwähnt. Dieses Projekt beinhaltet eine einmal im Jahr stattfindende Ausbildungsplatz-Börse ( ALi-Börse ) und den seit 27 Jahren einmal im Jahr veröffentlichten ALi-Lehrstellenatlas.
Die Bildungsarbeit der GFA haben wir immer als Ergänzung zum schulischen und familiären Leben betrachtet. Sie bietet den Kindern und Jugendlichen zusätzliche Lebenserfahrungen in unserer Gesellschaft und mehr Sicherheit im Umgang mit Menschen im Alltag und gleichzeitig den Ansprüchen an sich selbst.
Alles das war nur möglich durch das hohe Engagement, die Fachkompetenz und die Liebe zum Menschen, die ich bei den Angestellten der GFA sehe. Sie agierten stets als Team und zeigen sich in allen Bereichen kooperativ. Das gilt auch für die von ihnen betriebene Netzwerkarbeit mit anderen Jugendeinrichtungen unseres Stadtteils.
Ich begegne in meinem Alltag immer wieder Menschen (in Arztpraxen, beim Handwerker, in Bildungseinrichtungen, beim Friseur…), die sich noch als Erwachsene an ihre Zeit „in der GFA“ mit angenehmen Gefühlen und Dankbarkeit erinnern. Da fallen dann Aussagen wie:
„Ohne die GFA und (Name der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters) hätte ich vieles nicht oder nicht so gut geschafft.“
„Meine Kinder sind jetzt auch bei der GFA und ich bin froh darüber.“
„Meinen Ausbildungsplatz habe ich nur mit Hilfe aus der GFA gefunden“
„In der GFA konnte ich immer über alle Probleme reden.“
Ebenfalls mehr als dreißig Jahre ist der ehemalige Lehrer Uwe Jakobs der GFA verbunden und in Vorstandsämtern aktiv. Uwe Jakobs, Sie sind gegenwärtig der Vorstandsvorsitzende und erleben mit den Mitarbeitenden und dem Vorstand „stürmische Zeiten“. Was bewegt Sie an diesem Punkt, an dem Sie eigentlich auf vierzig Jahre GFA stolz zurückblicken sollten?
Tatsächlich bin ich sehr stolz darauf, dass dieser Verein 40 Jahre lang seine so wichtige Arbeit für die Kinder und Jugendlichen leisten konnte.
Anfangs hatte der Verein „nur“ sogenannte befristete ABM-Stellen (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen). Jeder, der sich schon einmal mit der Finanzierung von Projektarbeit auseinandergesetzt hat, weiß wie zeitaufwendig z.B. die Beantragung von Sachmitteln ist.
Inzwischen sind wir seit vielen Jahren durch die Beihilfen der Stadt Hannover in der Lage, unseren Mitarbeitenden feste Stellen anbieten zu können. Das hat in einem erheblichen Umfang dazu beigetragen, dass der Verein professionelle Strukturen der täglichen Arbeit entwickeln konnte. Unsere Arbeit wurde verlässlicher und durch die Beschäftigung hauptamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war die Kontinuität gewährleistet.
Wir haben schon „stürmische Zeiten“ in unserem Verein erlebt. Meistens ging es darum, dass die städtischen Beihilfen nicht die realen Bedarfe abdeckten. Uns ist es aber immer gelungen, diese herausfordernden Zeiten zu bewältigen. Zurzeit sind wir aber wieder in einer Phase, in der wir eine große Unsicherheit gegenüber der Stadt Hannover verspüren, ob diese angesichts der immer wieder vorgebrachten Haushaltskürzungen für uns weiterhin ein verlässlicher Partner sein wird.
Unsere bisherigen Erfolge ermutigen uns aber, voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Wir haben kompetente hauptamtliche Mitarbeitende und viele Ehrenamtliche, die zum Erfolg dieses Vereins beitragen.
Trotz aller Erfolge ist und bleibt die Kernaufgabe unseres Vereins die Förderung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen leider weiterhin bestehen.
Wir bedanken uns bei allen, die uns auf unserem Weg begleitet und unterstützt haben.
Besonderer Dank gebührt aber unseren Mitarbeitenden. Immer wenn ich persönlich einmal im „normalen Alltag“ in den Räumen der GFA vorbeischaue, geht mir das Herz auf. Ich sehe dann, mit welchem Engagement, welcher Leidenschaft und Fachkompetenz unsere Mitarbeitenden sich um die Kinder und Jugendlichen bemühen. Letztendlich trägt ihre Arbeit auch zur in unserer Zeit so wichtigen demokratischen Grundbildung der Kinder und Jugendlichen bei.
Ich freue mich auf die nächsten Jahre mit der GFA.
Liebes GFA-Team,
herzlichen Glückwunsch zu 40 Jahren GFA! Schon als Schülerin habe ich von eurer Hausaufgabenhilfe und dem Sommerferienprogramm sehr profitiert. Auch heute noch bin ich dankbar, dass es euch gibt, besonders wenn ich Unterstützung bei Bewerbungen benötige. Eure Arbeit bedeutet mir viel, und ich schätze es sehr, dass ihr euch mit so viel Engagement einsetzt.
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!
Sehr geehrtes liebes gfa-team herzlichen Glückwunsch🥳 zu 40Jahre GFA ich wollte mich recht herzlich bedanken bei euch dass ihr meine Tochter immer gut betreut habt in allen Situationen im Hausaufgaben bereich zeugnisbesprechung so wie auch Sommerferienprogramm ihr seid so ein tolles Team dass sie das alles auf die Beine stellt und ich wünsche euch alles weitere Gute für die kommenden Jahre die noch vor euch liegen .LG grüße Nassira
Aisha ist eine bemerkenswerte Frau, die mit ihrer freundlichen und engagierten Art einen großen Unterschied macht. Sie setzt sich unermüdlich dafür ein, jungen Menschen den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Mit viel Geduld, Empathie und einem echten Interesse an den individuellen Stärken ihrer Mitmenschen schafft sie Chancen, die oft den Grundstein für langfristigen Erfolg legen. Ihr Einsatz ist nicht nur inspirierend, sondern auch ein wertvoller Beitrag für die Gesellschaft.
Liebes GFA-Team,
herzlichen Glückwunsch zu 40 Jahren!
Ich durfte in der Vergangenheit einige Male mein Praktikum bei euch absolvieren.
In dieser Zeit habe ich viele besondere Erfahrungen für mich, meine Zukunft und weitere Entwicklung mitgenommen.
Vorallem aber durfte ich mir abgucken, wie wertschätzend, wertvoll, herzlich und hilfsbereit ihr mit Euch, der Einrichtung, sowie den Kindern- und Jugendlichen umgegangen seid. Auch mir habt ihr tolle Werte vermittelt und mich in meinen jungen Jahren darin gestärkt im Berufsfeld weiterzumachen.
Ihr und Eure Einrichtung ist für viele Familien etwas ganz Besonderes und das wird es immer bleiben.
Bleibt Linden immer erhalten.. fühlt euch alle geherzt und gedrückt!
Viele Grüße
Songül
Liebes Team der GFA,
ich möchte mich von Herzen bei euch bedanken! Bei euch habe ich nicht nur wertvolle Unterstützung erhalten, sondern auch unvergessliche Zeiten verbracht. Eure Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft haben uns immer das Gefühl gegeben, willkommen und gut aufgehoben zu sein.
Ihr habt uns nicht nur bei Hausaufgaben unterstützt, sondern auch wunderbare Werte vermittelt, die wir bis heute mitnehmen. Die Programme, die ihr anbietet sei es das Sommerferienprogramm, die Freitagsaktivitäten oder der Mädchentag waren immer abwechslungsreich, spannend und voller Spaß.
Ich bin euch besonders dankbar dafür, dass ihr immer auf die Interessen der Kinder eingegangen seid.
Eure Mühe, eure Wärme und euer Engagement sind einzigartig. Danke, dass ihr uns immer so unterstützt habt.
Ihr seid ein wertvoller Teil unseres…